Von Rückschlägen erholt
Spee-Gesamtschule blickt nach 25 Jahren selbstbewusst in die Zukunft
von Manfred Stienecke
Paderborn (WV). Mit einem bunten Jubiläumsfest feierte die Friedrich-Spee-Gesamtschule Paderborn am Freitag ihr 25-jähriges Bestehen.
»Vor 25 Jahren ist hier eine richtig gute Idee umgesetzt worden«, gratulierte Bürgermeister Michael Dreier der Schule zum Geburtstag. Dabei habe die Gesamtschule, die 1993 als zweite Einrichtung ihrer Art in Paderborn an den Start gegangen ist, vor ungeheuer großen Herausforderungen gestanden. Doch sie habe die Aufgabe, den Schülern aus einem heterogenen Wohnumfeld die bestmögliche Bildung zukommen zu lassen, »mit Bravour und in absoluter Bestleistung« wahrgenommen.
Vor zahlreichen Gästen, dem Lehrerkollegium sowie Vertretern aus der Schüler- und Elternschaft lobte auch Landrat Manfred Müller die Arbeit der Schule, die am Kaukenberg »genau an der richtigen Stelle« stehe.
Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl bescheinigte der Schule, für Bildungsgerechtigkeit nach dem Vorbild ihres Namensgebers Friedrich Spee zu sorgen. Dafür sei sie 2013 mit einer Anerkennung des Landes NRW ausgezeichnet worden.
Schulleiter Lothar Schlegel ließ die Geschichte der Schule noch einmal Revue passieren. Nachdem in der Aufbauzeit in der Busdorfschule unterrichtet wurde, konnte die Schule in der Mitte der neunziger Jahre ihren Neubau am Weißdornweg beziehen. 1999 machten die ersten Zehnerklassen ihre Abschlüsse, 2002 konnte der erste Abiturjahrgang entlassen werden.
Schulleiter Lothar Schlegel blendete in seinem Rückblick aber auch manche Rückschläge nicht aus. So habe man vor zehn Jahren aufgrund zu geringer Schülerzahlen um den Fortbestand der Gymnasialen Oberstufe bangen müssen. Mit der Einführung des Zentralabiturs stabilisierte sich die Zahl der Oberstufenschüler wieder.
Bewältigt habe man inzwischen längst auch das zunächst in der Öffentlichkeit gezeichnete Image einer Schule, die in einem Gebiet mit sozialen Brennpunkten liege. Die gemischte Schülerschaft mit vielen Kindern aus Zuwandererfamilie mit patriarchalischen Strukturen habe das Kollegium vor große Herausforderungen gestellt. Schlegel erinnerte an Schulhofschlägereien, die von einem Privatsender gefilmt wurden, und an die folgenreiche Brandstiftung an der Turnhalle. Dazu seien Nachbarschulen in das Einzugsgebiet der Spee-Schule »gegrätscht«.
Heute sieht sich die Jubiläumsschule auf einem guten Weg. Mit knapp 1200 Schülern gehört sie zu den größten Bildungsstätten der Stadt. Zu den rund 120 Lehrkräften kommen derzeit noch 14 Referendare.
Die fröhliche Jubiläumsfeier wurde von Schülergruppen mit musischen und szenischen Beiträgen gestaltet. Grußworte sprachen der Schulpflegschaftsvorsitzende Michael Stauber sowie die Schülersprecher Paula Mag und Maheen Ahmad.