Sekundarstufen I und II – Gesamtschule der Stadt Paderborn

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Inhalt

Wir sind eure SV

Ein Interview vom Institut für Theologische Zoologie mit dem Schülersprecher der Friedrich-Spee-Gesamtschule Luca Fortmeier

1. Inwiefern siehst du Schulen in der Verantwortung im Kampf gegen den Klimawandel? 

Schulen sind die wichtigste und prägendste Institution, die ein junger Mensch zu durchlaufen hat und schreibt sich auf die Fahne, Kinder und Jugendliche auf die Zukunft vorbereiten. Nicht nur auf ein schulisches Niveau bezogen, sondern auch auf ein gesellschaftliches. Schon alleine deswegen sehe ich Schule in der Verantwortung, über den Klimawandel aufzuklären und mit den Schüler:innen daran zu arbeiten, Lösungen zu entwickeln. Natürlich erwartet niemand, dass eine Schule die Klimakrise löst, aber sie muss eine gewisse Grundaffinität für das Thema schaffen.

 

2. Ein Zusammenschluss von Menschen ist im strukturellen Kampf gegen Ungerechtigkeit (hier Klimawandel) immer zielführender als individuelle Eigeninitiative: was kann in diesem Zusammenhang eine SV leisten? Welche Pläne habt ihr für eure eigene SV bzw. was wurde bereits an der Schule etabliert?

Ganz konkret fallen mir da Aktionen wie die Pfandflaschen-Sammel Aktion und die Handy-Recycling-Aktion an unserer Schule ein. Wir sehen unsere SV in der Verantwortung, genauso für den Klimaschutz einzutreten, wie wir es auch von der Schule als Institution verlangen. Aus diesem Grund wird im nächsten Jahr auch eine Arbeitsgruppe diesbezüglich aufgebaut, um SV Intern diesem wichtigen Thema mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.

 

3. Inwiefern werden Themen wie Massentierhaltung und Artensterben von euch in der SV angesprochen und diskutiert? Ist es dir wichtig, dass sich eine SV dahingehend positioniert (auch vor den Lehrer:innen)?

Auch wenn solche Themen vielleicht nicht in einem "offiziellen" Rahmen auftauchen, sind sie immer wieder relevant im Zusammensitzen nach den SV Sitzungen oder innerhalb der Pausen. Gerade nach Bio-Stunden in denen eindrückliche Filme zu diesen Themen gezeigt wurden, setzt sich so ein Thema fest. Unsere SV verurteilt die Massentierhaltung genauso wie ich persönlich. Eine Positionierung vor den Lehrer:innen erfolgt meist schon im Unterricht und ist auch da sehr erwünscht von Lehrerseiten aus. Eine in der SV momentan diskutierte Aktion ist z.B. die Einführung eines Veggie-Tages in unserer Kantine.

Interview mit Luca Fortmeier

Schülersprecher der Friedrich Spee Gesamtschule, sowie Vorstandsmitglied des Jugendrates der Stadt Paderborn

Luca Fortmeier ist Schüler des Jahrgangs EF unserer Oberstufe. Auf dem Weg zum Abitur wird Luca voraussichtlich in den Fächern Sozialwissenschaften und Deutsch seine Schwerpunkte setzen. Den Wechsel an die Gesamtschule hat er bisher nie bereut. Multikulturelle Vielfalt und Zivilcourage zeichnet für ihn das gemeinsame Lernen an unserer Schule besonders aus. Achim Riediger, traf ihn zu einem Interview und fragte ihn nach seinen Zielen und Visionen auf seinem Weg hin zum Abitur und danach:
 
RieA: Luca, seit wann bist Du jetzt genau Schülersprecher und wie bist du zu der Entscheidung für dieses Amt gekommen?
 
LF: Schülersprecher bin ich nun seit 2 Jahren. Ich habe mich aber auch schon davor, tatkräftig in unserer SV engagiert und quasi nur die 10. Klasse abgewartet, um endlich an der Wahl teilnehmen zu können.
 
RieA: Was hat Dich für die Bewerbung zum Schülersprecher innerlich angetrieben?
 
LF: Mir macht die Arbeit in der SV sehr viel Spaß, auch das Erleben der Schulkonferenz aus Schülersicht war und ist immer sehr interessant und bringt mir Einblicke in die Struktur unserer Schule, die ich sonst nicht bekommen würde.
 
RieA: Was möchtest du in dieser Funktion als Sprecher einer über 1000-köpfigen Schülerschaft erreichen?
 
LF: Im Moment möchte ich vor allem nach Corona die Schulgemeinschaft wieder beleben, die gerade in Zeiten wie diesen extrem leidet. Aber auch generell habe ich immer öfter das Gefühl, dass wir alle mehr oder weniger alleine „kämpfen“, jeder für sich. Das finde ich schade und habe aus diesem Grund einige Projekte in Planung gegeben, die hoffentlich wieder für ein bisschen mehr Miteinander sorgen.
 
RieA: Keine leichte Aufgabe, was gefällt Dir dann daran, hier an der Spee Schule Schülersprecher zu sein?
 
LF: Wir sind eine der größten Schulen in Paderborn. Schüler*innen aus knapp 65 Nationen, Zivilcourage und die Dimensionen einer derartigen nationalen und kulturellen Vielfalt, zeichnen unser gemeinsames Miteinander im Besonderen aus. Mir macht es sehr viel Spaß, mit den verschiedensten Leuten den Schulalltag zu bestreiten. Das lässt sich auch gut auf die SV übertragen. Die unterschiedlichen Meinungen der Beteiligten, machen diese aus und es ist sehr interessant, Projekte ins Leben zu rufen, an denen sich im Vorfeld schon so viele Andere beteiligt haben.
 
RieA: Jetzt bist du aber nicht nur Schülersprecher, sondern auch Vorstandsmitglied im Jugendrat der Stadt Paderborn. Wie bist du darauf aufmerksam geworden und was hat dich bewegt, dich dort zu engagieren?
 
LF: Auf ihn aufmerksam geworden bin ich bereits vor knapp 3 Jahren. Damals wurde mir die Mitgliedschaft vorgeschlagen und ich fand es interessant, erste Einblicke in ein politisches Gremium der Stadt Paderborn zu erhalten, das für die gesamte Schülerschaft sämtlicher Schulen spricht. Aus dieser Neugierde heraus, ist dann ernstes Interesse geworden. Soweit, dass ich mich dieses Jahr als Beisitzer in den Vorstand habe wählen lassen.
 
RieA: Wie kam es dann zu deiner Wahl, künftig dort sogar als Mitglied im Vorstand tätig zu werden, ist das nicht ein kometenhafter Aufstieg?
 
LF: Ja schon, (schmunzelt), es war eigentlich wie zuvor in der SV, für mich sehr schnell klar, im Stadtjugendrat eines Tages eine Führungsrolle zu übernehmen. Ich engagiere mich einfach sehr gerne bei so etwas und nach 2 Jahren als normales Mitglied hielt ich es für den richtigen Zeitpunkt, diesen Traum zu verwirklichen. Im nächsten Jahr verlassen uns altersbedingt einige Mitglieder aufgrund von erreichten Schulabschlüssen. Da werden die Karten dann neu gemischt und ich habe auch schon einen Posten im Blick. Ich halte neben meinen Posten als Beisitzer, auch noch den des Pressesprechers inne. Ich kümmere mich also darum, dass Stellungnahmen in die Zeitungen kommen, oder werde in der Zukunft vielleicht auch mal im Radio zu hören sein. Ansonsten lasse ich meine Ideen in unsere Vorstandsrunden einfließen und bereite mitunter die Sitzungen des gesamten Rates vor.
 
RieA: Luca, welche Aufgaben vertritt so ein Stadtjugendrat in einer Stadt in der Größenordnung wie Paderborn konkret?
 
LF: Wir sind die Stimme der Jugendlichen. Und nicht nur die Stimme der Kernstadt, sondern von ganz Paderborn. Dies bewerkstelligen wir, durch unsere knapp 40 Mitglieder, die aus den verschiedensten Stadtteilen kommen. Von Bad Lippspringe bis Schloß Neuhaus. Als gesamter Rat erschließen wir uns jedes Jahr in den anfänglichen Sitzungen Themengebiete, die uns besonders interessieren und erarbeiten dazu Vorschläge, Entwürfe etc. die dann in den meisten Fällen dem Rat der Stadt vorgelegt, oder anders verarbeitet werden.
 
RieA: Ich sehe es funkelt in Deinen Augen, wenn Du von dieser außerschulischen Arbeit sprichst, was gefällt dir ganz besonders an der Art Deines Engagements im Jugendrat unserer schönen Stadt?
 
LF: Wie schon in der SV, hat man im Stadtjugendrat eine große Anzahl sehr unterschiedlicher Schülerinnen und Schüler. Nicht nur aus den verschiedensten Schulen, sondern auch aus den verschiedensten Schulformen. Es macht sehr viel Spaß sich untereinander auszutauschen und miteinander zu arbeiten. Gleichzeitig ist es auch eine große Chance, Einblicke in so ein politisches Gremium zu erhalten und wie jetzt in meinem Fall, es mitzugestalten. Die Möglichkeiten, die einem geboten werden und die Kontakte, die entstehen, sind etwas wofür ich sehr dankbar bin. Viele gute Freundschaften, haben sich daraus schon entwickelt.  
 
RieA: Aber nimmt das Ganze für dich nicht auch viel Zeit in Anspruch? Immerhin geht es in Kürze in die Qualifikationsphase der Oberstufe und dann ist der Weg ins Abi vorgegeben.
 
LF: Ich habe da gar keinen Stress. Das Ganze verbraucht vielleicht Zeit, aber das ist dann auch Zeit, die ich gerne investiere und wofür ich motiviert bin. Außerdem finde ich es wichtig, sich nicht nur auf die Schule einzuschießen, sondern auch etwas außerhalb zu finden, was einem Spaß macht und wofür man sich begeistern kann.
 
RieA: Stellt diese Funktion für Dich auch eine ganz persönliche Herausforderung dar? Oder mehr eine intrinsische Motivation?
 
LF: Da würde ich auf jeden Fall die Motivation wählen! Wie eben schon erwähnt, sind die Möglichkeiten immens und die Einblicke, die einem geboten werden, enorm. Als eine Art Herausforderung habe ich das Ganze nie betrachtet. Mir fällt es sehr leicht, vor einer großen Anzahl von Menschen zu reden und ich habe auch schon immer Spaß daran gefunden, meine Meinung zu vertreten.
 
RieA: Was glaubst Du dann, kannst Du in diesem Jugendrat der Stadt Paderborn konkret bewirken?
 
LF: Ich habe es mir zu meiner kleinen persönlichen Aufgabe gemacht, den Stadtjugendrat bekannter zu machen. Im Vergleich zu den letzten Jahren ist die Zahl derer die wissen, dass es uns gibt, zwar gestiegen, aber es wissen einfach noch zu wenige Menschen darüber Bescheid, wie wir agieren, funktionieren und wofür wir uns einsetzen. Auch aus dem Grund habe ich, das Amt des Pressesprechers übernommen und leiste schon Einiges an Öffentlichkeitsarbeit. So sind schon einige Pressemitteilungen rausgegangen und zeitnah erscheint noch ein Interview mit unserem jetzigen Vorsitzenden bei Radio Hochstift.
 
RieA: Siehst Du darin auch für deine persönliche Entwicklung eine individuelle Lernerfahrung und wie sieht die aus?
 
LF: Auf jeden Fall! Nicht nur schon allein, weil zwischenmenschliche Fähigkeiten wie Teambildung, Kommunikation, wie vertrete ich meine Meinung, etc. gefördert werden, sondern auch weil jeder dieser Einblicke die man erhält, eine individuelle Lernerfahrung darstellt. Anträge formulieren, Pressemitteilungen schreiben, oder auch sich mit Spitzenpolitikern auf lokaler Ebene auseinanderzusetzen. All das sind Erfahrungen, die der Stadtjugendrat mit sich bringt.
 
RieA: Glaubst Du auch, dass es für unsere Schule ein Gewinn ist, dass Du dort tätig bist?
 
LF: Definitiv! Als eine Schule die über 1000 Schüler hat, stehen uns potentiell drei Sitze im Stadtjugendrat zur Verfügung, die belegen wir bereits jetzt mit Uomna Ahmed und Sofia Pereira. Das ist schon, im Hinblick auf andere Schulen, eine immense Stimmgewalt und schon alleine, dass man Probleme, die in der Schule auftauchen direkt mit anderen Schulen besprechen, sowie Lösungen erarbeiten kann, sehe ich persönlich als Riesen-Vorteil an. Im letzten Jahr haben sich einige Schulen beispielsweise zusammen getan, um die Buspreise zu senken. Gespräche mit der Geschäftsführung vom Padersprinter wurden daraufhin geführt und wir haben auch die hiesige Politik auf das Thema aufmerksam gemacht.
 
RieA: Jetzt hast du schon so ein inhaltliches Themengebiet angesprochen. Kannst du uns zum Ende einen kleinen Überblick geben, womit sich der Stadtjugendrat in dieser Legislaturperiode oder auch künftig befasst?
 
LF: Wir sind da auch in diesem Jahr wieder breit aufgestellt. Themen wie „Mobilität“, „Stadtbild“, etc. sind natürlich auch wieder dabei. Darüber hinaus haben sich aber auch neue Arbeitsgruppen gefunden zu Themen wie: „Corona und seine psychischen Folgen“ und „Wie schafft man es nach Corona, die Jugendtreffs wieder attraktiv zu machen?!
 
RieA: Wo du Corona ansprichst, inwieweit beeinträchtigt die Pandemie aktuell eure Arbeit?
 
LF: Normalerweise finden die Treffen immer im Sitzungssaal des Rathauses statt, seit Anfang dieses Jahres, führen wir die Sitzungen über den Videokonferenzdienst WebEx durch. Auf der einen Seite ist es natürlich schade, dass man persönlich noch nicht alle neuen Mitglieder begrüßen konnte. Auch die Gespräche nach den Sitzungen, vermisse ich sehr. Aber wir versuchen in all dem auch das Gute zu sehen. So ist es für uns auch einfacher in Kontakt zu treten, als wenn alle 40 Mitglieder sich abends erst im Rathaus einfinden müssen. Sobald sich dahingehend Lockerungen entwickeln, freuen wir uns natürlich alle schon darauf, uns wieder persönlich gegenüber zu sitzen.
 
RieA: Was wünschst Du dir persönlich, für das laufende Schuljahr und für das Jahr 2021?
 
LF: Dass wir so schnell wie möglich alle wieder zusammen kommen können. Nicht nur im Stadtjugendrat, sondern auch in der Schule. So langsam merkt jeder von uns die vorangehende Vereinsamung und auch wenn die Maßnahmen notwendig sind, wünscht man sich natürlich schnellstmöglich wieder mit seinen Freunden zusammen zu sein.
 
Dir dazu Glückauf und vielen Dank für dieses informative und sehr nette Gespräch!

Gesamtschule Friedrich Spee – eine Schule für alle Talente!

Gesamtschule Sekundarstufe I und II

  • Hauptschulabschluss nach Jahrgang 9
  • Realschulabschluss nach Jahrgang 10
  • Fachhochschulreife (schulischer Teil) nach Jahrgang 12
  • Allgemeine Hochschulreife nach Jahrgang 13
  • Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch
  • Förderprojekte | Inklusion
  • Begabtenförderung

Das sind wir:

  • Umfangreiches AG-Angebot
  • Bio-Essen, Buffet
  • Schüleraustausch
  • Schul-Projekte
  • Wettbewerbe

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