Sekundarstufen I und II – Gesamtschule der Stadt Paderborn
In den Konzentrationslagern kamen Menschen nicht nur zu Tode, viele überlebten auch. Was geschieht mit diesen Menschen nach ihrer Lagerzeit? Diese Frage untersuchten 13 Schülerinnen und zwei Schüler des Jahrgangs 10 auf der letzten Studienfahrt im Dezember. Neben zwei ausführlichen Rundgängen durch das ehemalige Stammlager sowie dem ehemaligen Vernichtungslager Birkenau besuchte die Gruppe einen Workshop zum Thema Trauma. Im Fokus standen Kinderschicksale auch aus Auschwitz. „Diese Kinder hatten keine Kindheit“ stellen die Schülerinnen und Schüler fest.
In Krakau stand der Besuch des Galizischen Museums mit einer Sonderausstellung des New Yorker Künstlers Steve Marcus, die Besichtigung des jüdischen Stadtviertels Kazimierz mit seinen zahlreichen Synagogen auf dem Programm, aber auch der Krakauer Weihnachtsmarkt durfte nicht fehlen. In Krakau konnte die Gruppe so aktuelles jüdisches Leben hautnah erleben.
Diese Impressionen präsentierten die Schülerinnen und Schüler am 25. Januar in der Methodenwoche „Erinnerungskultur“ dem Jahrgang 9. Höhepunkt war ein Dokumentarisches Video eines Interviews mit Frau Christa Hahn, in dem sie aus ihrer Kindheit mit einer Mutter, die ein Konzentrationslager überlebt hat, berichtet.
„Es wurde nicht darüber gesprochen.“ Erst als junge Erwachsene erfährt sie vom Schicksal ihrer Mutter. Heute ist sie wie auch die Schülerinnen und Schüler fest davon überzeugt, dass die Aufklärung über die Gräueltaten der Nazis wichtiger denn je ist.
GauA
Die im Dezember stattfindende Studienfahrt wurde in diesem Schuljahr von Frau Brüggensmeier und Frau Dr. Gausmann in einem neuen Format, einem zweitägigen Workshop, vorbereitet. In der gemütlichen Atmosphäre der Jugendherberge und in der Gedenkstätte erarbeiteten sich die Schülerinnen und Schüler Basiswissen zur SS und untersuchten Häftlings- sowie Täterbiografien. Höhepunkt war ein Treffen mit Frau Christa Hahn, die als „Zweitzeugin“ darüber berichtete, wie es ist, die Tochter einer KZ-Überlebenden zu sein und wie sich dieser 1,5 Jahre dauernde Aufenthalt auf ihr Leben als Tochter auswirkt. Die Schülerinnen und Schüler dokumentierten alles in einem 40-minütigem Videointerview. Zudem stand ein Rundgang durch das Dorf auf dem Programm. Abends war fröhliche Kennenlernen der Gruppe der Sekundarschule Marsberg unter der Leitung von R. Rennert, ehemaliger Referendar auf Spee, die uns im Dezember nach Oswiecim und Krakau begleiten.
Reisetagebuch Auschwitz from spee on Vimeo.
Von Ende August bis Ende November ist im Forum die Ausstellung Living Memorials zu sehen. Sie zeigt die künstlerischen Ergebnisse von zwei Workshops, die in bei Novogrodek, Belarus und in der Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz im Sommer 2021 stattfanden.
Heldinnen und Helden der Ausstellung sind die Bielski-Partisanen, die etwa 1200 Juden vor den Nazis retteten. Sie bekommen ihr “ Beet der Erinnerung“ als Kunstwerk im Schulgarten, das gerade von der GL-AG im Jahrgang 10 eingerichtet wird.
Die Living Memorials sind ein internationales Projekt mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Deutschland, Belarus, Belgien, Türkei, Australien und Israel. Diese Ausstellung wurde erstmals im Frühjahr in der Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz gezeigt und ist auf Englisch. Interessant ist sie nicht nur für den GL- , Geschichts-, Englisch- und Kunstunterricht ab Klasse 10, sondern auch für alle, die Hintergründe zu dem Film „Defiance“ oder Kunst als Wissenschaft mehr erfahren möchten.
Die Schülerinnen und Schüler des Sowi GK der Q1 fanden nach einem Besuch de r Ausstellung, dass mit einem kreativen Ansatz wesentlich intensiver gelernt werden könne und hier deutlich wird, wie weit der NS in Europa ging.
GauA