Die Friedrich Spee Gesamtschule führte im November 2023 (15. - 18.11) eine Exkursion mit vier Projektkursen der Oberstufe und einigen 10er Darstellen und Gestalten- Schülerinnen auf Sylt durch. Das gemeinsame Oberthema dieser Kurse war, auf Nachhaltigkeit im täglichen Leben aufmerksam zu machen und neue Kompetenzen im Bereich der Umweltbildung zu erlangen.
Hier stellen sich nun die einzelnen Kurse mit ihren Projekten und Erfahrungen vor.
Projektkurs Literatur: „Menschen, Tiere und Natur“
Wir sind als Literaturkurs nach Sylt gefahren, um uns mit dem Thema „Menschen, Tiere und Natur“ genauer auseinanderzusetzen und zu diesem eine Fotoreportage zu erstellen. Hierzu sind wir mit dem Projektkurs „Kunst und Nachhaltigkeit“ und der Organisation „Bye Bye Plastik“ am Weststrand Müll sammeln gegangen. Zudem haben wir auch von der Naturbotschafterin Charlie Esser eine Führung am Strand, in den Dünen und bei den Salzwiesen bekommen. Dabei haben wir vieles gelernt, wie zum Beispiel, wie Dünen entstehen, wie die kanadische Cranberry auf die Insel kam und nun heimische Pflanzen verdrängt. Bei den Führungen konnten wir die gelernten fotografischen Tipps gut umsetzen und somit unser Logbuch und unsere Fotoreportage weiter füllen. Vor allem konnten wir aber auch in Bereiche schnuppern, die der typische Sylt-Urlauber meist nicht zu sehen bekommt. Nicht nur das technische und kreative Know-how ließen unsere Fotos gut werden, sondern vor allem die eindrucksvolle Natur bei bestem November-Nordsee-Wetter.
Der Literaturkurs (BalS)
Projektkurs Kunst: Am Strand von Sylt - Müllsammelaktion in Kooperation mit „Bye Bye Plastik“
Im Rahmen unserer Oberstufenprojektfahrt nach Sylt, standen die Themen Mensch, Natur und Tier im Mittelpunkt und in unterschiedlichen Aktionen wollten wir den Einfluss des Menschen auf die Umwelt erkunden. Wir alle hatten zwar schon viel darüber gehört haben, wie groß das Thema Müll im Meer ist und wie negativ es sich auf die dortige Tierwelt auswirkt, beschlossen wir, zusammen mit der Umweltorganisation Bye Bye Plastik am Weststrand von Sylt Müll zu sammeln und diesen zu untersuchen.
Auf dem Parkplatz K4 bei Hörnum am West Strand von Sylt wurden wir von drei Mitgliedern von „Bye Bye Plastik“ in Empfang genommen. Diese erklärten uns kurz wie unser Beach Clean Up verlaufen würde, und teilten uns in zwei Gruppen auf. Die eine Gruppe fing bereits sofort an Müll zu sammeln, die andere Gruppe fuhr noch ein Stück weiter Richtung Norden, um von dort in umgedrehter Richtung mit dem Müll sammeln zu beginnen, so dass wir aufeinander zuliefen. Ziel war es, in 2 Stunden möglichst viel Müll am Strand aufzunehmen und sich anschließend als große Gruppe in der Nähe der Sansibar zu treffen, um den Müll zu wiegen und zu untersuchen.
Zum Sammeln hatte jeder eine überdimensionale Grillzange aus Holz und einen Plastikbeutel aus selbst zusammengenähten alten Segeln bekommen. So ausgestattet legten wir los und pickten am Strand mal kleinere, aber durchaus auch größere Teile, wie etwa Teile eines Fischernetzes, auf. Dabei mussten wir darauf achten, dass wir den geschützten Dünenbereich nicht betraten, auch wenn uns das manchmal schwerfiel, weil wir dort Müll liegen sahen.
Nach 2 Stunden trafen wir uns am vereinbarten Treffpunkt und wogen den gesammelten Müll. Wir staunten nicht schlecht, als wir die einzelnen Messergebnisse zusammenrechneten und auf die erstaunliche Summe von 36,2 kg kamen, damit hätte wohl niemand vor der Aktion gerechnet. Anschließend analysierten wir den Müll und schauten, wovon besonders viel dabei ist, wie zum Beispiel Fischernetze, PET-Flaschen oder auch Helium-Luftballons, aber auch alle möglichen anderen Arten von Plastikfolien, anderen Plastikteilen und sogar Paraffin als Produkt, dass sich als Bestandteil von Öl an den Wänden von Schiffen ablagert und bei deren Reinigung illegal ins Meer gerät.
Die anwesende Gründerin von Bye Bye Plastik erklärte uns ihren Gründungsgrund und die Wichtigkeit ihrer Arbeit, sowie ihre Pläne mit der Organisation für die Zukunft. Dazu erläuterte sie, dass viele Tiere im Meer durch Müll und Plastik sterben, darunter auch Wale, welche durch ihren Kot ca. 50% unseres CO2 in Sauerstoff umwandeln, besonders bedroht sind.
Am Ende wurden uns noch nachhaltige Alternativen als Ersatz für herkömmliche Deos, Shampoos, oder andere Produkte vorgestellt, welche es in jeder Drogerie gibt
Der Projektkurs „Kunst und Nachhaltigkeit“ der Q1 hat sich dazu entschieden den gesammelten Müll mitzunehmen und in der Jugendherberge erneut zu sortieren und näher zu begutachten. Dies wurde auch noch am gleichen Abend von den SchülerInnen des Kurses und ihrer Lehrerin Frau Dahm getan. Hatten wir am Strand zunächst grob sortiert, entdeckten wir dabei jetzt viele Dinge, wie zum Beispiel diverse Variationen von Deckeln, Flaschen (darunter auch eine leere Flasche Paderborner Bier) und anderen Verpackungen, sowie einer Vielzahl von Kleinteilen, die wir nicht richtig zuordnen konnten. Anhand des Prozesses der Zersetzung der Gegenstände kann man ahnen, wie lange diese wohl bereits im Meer unterwegs waren, bevor wir sie aufgesammelt haben.
Aus dem sortierten Müll zogen wir neue Inspirationen für die anstehenden Projektarbeiten und jede Menge Materialien für die Ausarbeitung. Der sortierte Müll wurde mit nach Paderborn genommen und wird nun vom Projektkurs weiter analysiert und zu künstlerischen Projekten verarbeitet.
Von Sarah Emmighausen, Meret Rahn und Lena Siebers (Q1) und DahC
www. byebyeplastik.de
„Mikroplastik auf Sylt?“
Zu Beginn unseres Projektes „Mikroplastik auf Sylt?“ haben wir 5 Messpunkte auf der Insel definiert, welche über die Insel verteilt liegen, um einen bestmöglichen Gesamteindruck der Mikroplastikverteilung zu erlangen. An den Messpunkten in Hörnum, Westerland und List haben wir jeweils drei Proben genommen, eine Wasserprobe, eine Mischprobe aus Wasser und Sand und eine Sandprobe. Diese Proben galt es, abends in der Jugendherberge auf Fasern von Mikro- und Makroplastik zu untersuchen. Anschließend konnten wir daraus Rückschlüsse auf die Kontamination der Insel ziehen.
Außerhalb des Chemie-Projektes waren wir mit Mitarbeiterinnen von „ByeBye Plastik“ am Strand auf einer Müllsammelaktion, während dieser wir Müll für den Kunstkurs gesammelt haben. Am nächsten Tag nahm uns unser Naturschutz-Guide Charlie mit durch das Wattenmeer und die Dünen und zeigte uns besondere Nistplätze von Zugvögeln. Diese machen dort Rast für ihre Reise in den Süden oder zurück in den Norden. Außerdem lernten wir einiges über invasive Arten wie die Cranberry.
Des Weiteren hatten wir Zugriff auf viele Freizeitangebote wie Gesellschaftsspiele, Touren durch Westerland oder das Naturgewaltenmuseum in List.
von Jakob Schlüter (Q1) und HenA
„Tanz-Workshop auf Sylt zum Thema Sturm“
Jeanne Dreessen, die Inhaberin der Tanzklasse.Sylt, kam am Freitag zu uns in die Jugendherberge, um mit einigen Q2 SchülerInnen aus dem Sportkurs, 10er Darstellen und Gestalten SchülerInnen und weiteren interessierten Lernenden aus der Q1 zum Thema Sturm zu tanzen. Zusammen mit drei weiteren unterstützenden Tänzerinnen übte sie mit uns eine Choreographie ein, durch die wir die Kunst des improvisierten Tanzes, wie auch moderne Tanzschritte aus dem Contemporary Bereich kennenlernen durften. So haben wir das so wichtige Element Wind darstellerisch umgewandelt und in verschiedenste Gestalten zur Geltung bringen können. Erstaunlich war es, in welch kurzer Zeit eine Gruppe ohne viel Tanzerfahrung eine solch umfangreiche Choreo einstudieren konnte und sich tänzerisch in diesen Stunden ganz der Ressource Wind widmen konnte.
Anschließend fand vor der idyllischen Dünenlandschaft ein Fotoshooting statt, bei dem flatternde und fransige Outfits sowie ein großes, weißes Tuch die TänzerInnen eins mit dem Wind werden ließen.
von Jasper von Schlegell (Q2) und ShüS