Am 21. März machten sich unsere Schülerinnen und Schüler in aller Frühe auf den Weg, ihre Freunde in Spanien zu besuchen, die sie ein Jahr nicht gesehen hatten. Der Flug von Paderborn nach Alicante verlief reibungslos und wir kamen gegen 14:00 Uhr an unserer Partnerschule der IES Sabina Mora in Roldan an. Dort wurden unsere Schülerinnen und Schüler herzlich von ihren Gastgebern begrüßt. Am nächsten Tag beschäftigten wir uns mit der Wassersituation in einer der trockensten und heißesten Gegenden Europas beschäftigen, die trotzdem eine gewaltige Menge an Obst und Gemüse für den ganzen Kontinent produziert. Im Vorfeld hatten wir uns über die besondere Situation informiert und uns mit dem europäischen Wasserprojekt „#WaterWiseEU“ beschäftigt.
Zuerst besuchten wir das wissenschaftliche Museum „Museo de la Ciencia y el Agua“. Das im Dezember 1996 eröffnete Wissenschafts- und Wassermuseum Murcia hat sich zum Ziel gesetzt, Neugier zu wecken und der Öffentlichkeit wissenschaftliche Erkenntnisse auf unterhaltsame und partizipative Weise näherzubringen. Durch die Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse soll ein wesentlicher Beitrag zur Demokratisierung der Gesellschaft und zur Teilhabe an Entscheidungen, die uns in Zukunft betreffen könnten, geleistet werden. (Quelle: https://www.turismoregiondemurcia.es/de/museum/museo-de-la-ciencia-y-el-agua-52/)
Ein interessanter Fakt ist, dass die Ausstellung sich in den ehemaligen Wassertanks (die Murcia mit Wasser versorgten) befindet.
Das Wassermühlen Museum und eine Erkundung des Rio Segura standen noch auf dem Programm. Sie gaben einen guten Eindruck der historischen Entwicklung und der heutigen Situation wieder.
Am Sonntag war Familientag mit spanischen Traditionen und Sprachtraining angesagt.
Den Montag begannen wir mit einer Schulführung. Anschließend besuchten wir das Landwirtschaftmuseum „Casa Museo del Labrador“ in Roldan. Hier gibt es eine umfangreiche Zusammenstellung alter Landwirtschaftsgeräte, selbstgebaute Funktionsmodelle von Bewässerungsmethoden oder Dinge aus dem historisch alltäglichen Leben.
Ein alter Landwirt im Ruhestand erzählte uns auf Spanisch und mit Händen und Füßen viel über die liebevoll zusammengestellte Sammlung. Ob es sein richtiger Name ist weiß ich nicht aber alle nennen ihn einfach Poche.
Jedes Jahr zur Fiesta de la Trilla (Dreschfest) in Roldan gibt es Vorführungen zur alten Erntetechnik. Das Fest wird zu Ehren des heiligen Isidro Labrador (Schutzpatron von Madrid) gefeiert. Einer Sage nach sollen Engel sein Feld bestellt haben, während er unter einem Baum eingeschlafen war.
CASA MUSEO DEL LABRADOR IN ROLDÁN alter Artikel der Schülerzeitung IES Sabina Mora
Video Facebook: https://www.facebook.com/watch/?v=944688105607850
YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=xImRtElFIYU
Am Dienstag waren wir mit den UPTC Makers an der europäischen Universität in Catagena verabredet. UPCT Makers ist eine Studentenvereinigung, die sich auf additive Fertigung, Robotik und Programmierung spezialisiert hat. Die 'Makers' verbinden 3D-Druck, Elektronik und andere Technik für faszinierende Projekte. Wir konnten einen sehr detaillierten Roboterarm, ein U-Boot und ein Supermikroskop aus alten Handykameras bewundern. Die Beispiele gaben uns eine Menge Input für neue Projekte in unserem eigenen MINT - SpeeLab.
Später machten wir noch einen kurzen Abstecher in das „Museo Naval“ zum ersten elektrischen U-Boot „Peral“ benannt nach seinem Erfinder Isaac Peral. Bis heute begeistert und inspiriert die Erfindung die Menschen (nicht nur) in dieser Gegend. Die Universität Cartagena und unsere Partnerschule hat sich intensiv mit funktionsfähigen Nachbildungen des ersten U-Bootes beschäftigt.
Am Mittwoch gab es angewandte Nachhaltigkeit im Ecoparque zu sehen.
Der Ecoparque de Roldán hat sich zu einem Bildungsraum entwickelt, in dem die Schüler der Region auf praktische Weise die Bedeutung von Recycling und Kreislaufwirtschaft lernen. Durch von den Schulen organisierte Besuche entdecken Kinder und Jugendliche, wie Abfälle in neue Produkte umgewandelt werden können, wodurch die Umweltbelastung verringert und eine nachhaltigere Zukunft gefördert werden kann.
EL ECOPARQUE MÓVIL VISITA EL COLEGIO EL ALBA DE ROLDÁN. - Ayuntamiento de Torre Pacheco
Später ging es wieder zurück in die Schule zum zweiten Teil des Robotikkurses mit Javier. Gemeinsam mit den spanischen Schülern wurde der Bot weiter programmiert und im Wettkampf getestet.
Am Donnerstag zeigte uns Maria Carmen im Biologieunterricht, wie man die inneren Organe eines Tieres untersucht. Wir bliesen die Lunge auf, ertasteten die Speiseröhre und schnitten die Leber auf. Nicht jeder schaffte es dabei hinzugucken. Anschließend im Nachhaltigkeitsunterricht mit der Lehrerin Elia diskutierten wir über Strategien zur Müllvermeidung und Trennung im Schulbereich.
Freitag in aller Frühe trafen wir uns ein letztes Mal an der Schule und es gab einen emotionalen Abschied.
Viele Eindrücke und neue Erkenntnisse haben wir alle mit nach Paderborn genommen. Am großartigsten aber waren sicher die vielen persönlichen Beziehungen zu den Gastfamilien und hoffentlich auch die in Zukunft bestehenden Freundschaften über viele Ländergrenzen.
Besten Dank (¡Muchas Gracias!) an Basilio und seine Kollegen, die uns ein interessantes und kurzweiliges Programm erstellt und durchgeführt haben.
Übrigens uns kam noch eine sehr schöne Geschichte zu Ohren. Ein spanischer Lehrer traf vor einiger Zeit einen seiner ehemaligen Schüler aus Roldan bei uns in Paderborn. Sie unterhielten sich und der Schüler erzählte, dass er über die letzten Jahre regelmäßig Kontakt mit seinem Austauschschüler der Friedrich-Spee-Gesamtschule hatte. So bekam er auch Kontakt zu einer Paderborner Firma und macht jetzt dort seine Ausbildung.
Text: HarJ






































